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Sachsens heiße Eisen im olympischen Feuer

Linie Rowers
Rudern Rudern
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Gold-Vierer ist Sachsens Mannschaft des Jahres


Sportlerwahl Sachsen 2012 Dresden. Kanu-Olympiasiegerin Tina Dietze, der Olympia-Silbermedaillengewinner im Kugelstoßen David Storl sowie die Ruder-Olympiasieger Tim Grohmann, Karl Schulze und Philipp Wende sind Sachsens Sportler des Jahres 2012. Das ergab die traditionelle Umfrage des Landessportbundes Sachsen (LSB) in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Sportjournalisten-Verein. Die besten Athleten erhielten am Samstagabend vor 1000 Gästen im Internationalen Congress Center Dresden die Sportkronen aus Meissener Porzellan. Mehr als 12000 Teilnehmer hatten bei der 20. Auflage der Wahl ihre Stimme abgegeben.
Also Matthias Steiner, ist ja logisch, wenn sein Trainer Frank Mantek die Laudatio hält - dachte sich der olympische Silbermedaillengewinner David Storl. Doch die lobenden Worte auf der Bühne galten nicht dem Gewichtheber, sondern dem Kugelstoßer. "Ich habe wirklich geglaubt, dass Matthias gewonnen hat", sagte Storl und hätte selbst zu dessen Sieg beigetragen. Der Chemnitzer hatte sich ebenfalls an der Wahl beteiligt und sein Kreuz hinter dem Namen Steiner gesetzt. "Weil ich in London dabei war, als er seinen Wettkampf bestritt und beinahe schwer verletzt worden wäre. Wie er das weggesteckt hat, alle Achtung." Athleten beurteilen sich gegenseitig also nicht unbedingt nach ihren Erfolgen.
Storls Erfolg in der Umfrage überrascht dennoch nicht. Der erst 22-Jährige gilt seit dem Vorjahr in ganz Deutschland als großer Hoffnungsträger, der vom Markkleeberger Sven Lang betreut wird. Das Duo war der große Sieger des Abends, denn Lang wurde als Trainer des Jahres geehrt. Frauen-Siegerin Tina Dietze ist drei Jahre älter als Storl und erhielt ebenfalls viele gute Wünsche auf den Weg zu den Olympischen Spielen in Rio. Die Kanutin von der SG LVB staunte nicht schlecht, als ihre Zweier-Partnerin Franziska Weber die Bühne betrat, um die sächsische Sportkönigin 2012 zu verkünden. Im Herbst war über einen Wechsel der Potsdamerin nach Leipzig spekuliert worden. "Keine Ahnung, woher die Gerüchte kamen. Ich bleibe in Potsdam", stellte sie klar.
Sachsens Sport hat für 2016 einige heiße Eisen im Feuer, die Ruderer aus dem goldenen Doppelvierer von London gehören dazu. "Aber in diesem Jahr muss ich mich zunächst um meine Diplomarbeit kümmern", erklärte Philipp Wende. Der Wurzener studiert an der Bergakademie Freiberg Tiefbohrtechnik, und wer bei Gasbohrungen Entwässerungsprobleme hat, kann sich an ihn wenden. Um diese Materie geht es in der Diplomarbeit des 27-Jährigen.
Stanislaw Tillich geht es wie jedem Ministerpräsident um Ergebnisse. Die der Sachsen bei Olympia in London könnten sich auch deshalb sehen lassen, weil sie in der Wertung der 16 Bundesländer Platz sechs belegten. "Vor Bayern", fügte Tillich schmunzelnd hinzu. Der CDU-Politiker, der als Jugendlicher gerne Basketball spielte, zeigte sich gut über den Sport im Freistaat informiert. Den Fußballern von Dynamo Dresden, in der Umfrage überraschend nur Achter, bescheinigt er einen schweren, aber natürlich hoffentlich erfolgreichen Abstiegskampf. Die Entwicklung von RB Leipzig verfolgt er sehr aufmerksam und freut sich, "dass vor allem viele Familien die Spiele besuchen".
Einen angenehmen Abend verbrachte auch Leipzigs Sportbürgermeister Heiko Rosenthal. "Unsere Sportler haben sehr gut abgeschnitten und gezeigt: Leipzigs ist Sachsens Sporthauptstadt." Er hielt den dritten Platz von Jan Benzien für besonders bemerkenswert. Der Kanute vom LKC hatte Olympia knapp verpasst, sich aber gegen einige London-Fahrer behauptet. Auch die Auszeichnung für die Porsche AG als Förderer des Jahres freute ihn. "Vielleicht ist das auch ein Zeichen an andere Unternehmen, sich verstärkt im Sport zu engagieren."
An Engagement hat es Horst Hoßfeld nie gemangelt. Die Leser der Leipziger Volkszeitung kennen ihn seit vielen Jahren als Tischtennis-Berichterstatter. Der 82-Jährige erhielt den Medienpreis des Sächsischen Sportjournalisten-Vereins und ans Aufhören denkt er nicht. "Kann ich doch gar nicht, es findet sich kein Nachfolger", rief er in den Saal. Er wird weiter wie seit 1965 seine Berichte liefern und darauf hoffen, dass eines Tages auch die Tischtennis-Spieler auf der Liste stehen, wenn Sachsen seine Sportler des Jahres wählt.

Aus der Leipziger Volkszeitung vom 14. Januar 2013


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