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Philipp Wende besucht Mittelschule in Falkenhain

Linie Rowers
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"Eine unbeschreibliche Erfahrung"


Wanderte durch die Hände der Schüler: Die Goldmedaille, die zur Ernüchterung der Kinder größtenteils aus Silber besteht. Trotzdem sorgte sie für große Augen. Lossatal/Falkenhain. Kanuten sehen das Wirtshaus schon von weitem - Ruderer fahren daran vorbei. Diese und viele weitere Erkenntnisse erlangten die Schüler der Mittelschule im Lossatal gestern bei dem Besuch von Philipp Wende. Die Redaktion der Schülerzeitung lud den Olympiasieger ein, damit er ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert. Die Antwort auf die Frage nach seinem Lieblingsfach haben sich die Mädchen und Jungen denken können: "Sport", antwortete der 27-Jährige knapp. Er selbst besuchte das Wurzener Gymnasium und machte 2004 sein Abitur. Philipp Wende rudert seit seinem 13. Lebensjahr im Wurzener Ruderverein Schwarz-Gelb. Wie man Schule und Vereinssport unter einen Hut bringt? "Man muss Ehrgeiz und Durchhaltevermögen haben, auch wenn es einmal nicht so gut läuft." Das Wichtigste: "Spaß muss es machen." Das ist auch sein Lebensmotto. "Wenn man etwas macht, sollte man auch Gefallen daran finden", erklärte der gebürtige Wurzener. Bei Fragen über die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr geriet er ins Schwärmen: "Es war eine unbeschreibliche Erfahrung." Ob er schon immer Olympiasieger werden wollte, fragte ein Fünftklässler: "Ich habe nicht gedacht, dass ich es so weit bringe, aber wenn ich schon so viel Aufwand betreibe, sollte es zumindest zu einem vernünftigen Ergebnis führen", antwortete der Sportler. In der Trainingsphase trainiert er bis zu 30 Stunden in der Woche. "Da nutzt man jede freie Minute, die man hat zum Regenerieren." Was er in dieser Zeit leisten muss, veranschaulichte er anhand von Übungsprotokollen. Außerdem zeigte er Fotos und Videoausschnitte aus dem Finale in London. Mit etwa 23 Stundenkilometern flitzte sein Team im Doppelvierer damals durchs Ziel und ergatterte den ersten Platz. Die Goldmedaille enthielt er den Schülern nicht vor. Wie viel sie kostet? "Sie ist unbezahlbar", lachte der Ruderer. Auf die Frage, für welchen Beruf er sich entschieden hätte, wenn er kein Sportler geworden wäre, erwidert Philipp Wende: "Ingenieur." Derzeit studiert er noch Geotechnik und Bergbau an der Bergakademie Freiberg. Dennoch steht der Sport für ihn an wichtigster Stelle: "Mein Ziel ist es, 2016 wieder mit dabei zu sein."

Aus der Leipziger Volkszeitung / Muldentalzeitung vom 17. Mai 2013