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Ruderer starten Saison am Schmölener Bootshaus

Linie Rowers
Rudern Rudern
Linie Rowers

Wurzen-Achter legt sich in die Riemen / Flutgelder fließen in Sanierung


Anrudern in Wurzen: René Müller, Thommy Friese sowie Hans Hörig (v.l.) gehören zum Team des Wurzen-Achters und freuen sich auf die neue Saison. Schmölen. Er ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, greift schon wieder an: Der Wurzener Ruderolympiasieger von 2012, Philipp Wende, belegte kürzlich in Burghausen beim Bundeskader-Langstreckentest über sechs Kilometer den vierten Platz. Gelingt ihm in wenigen Tagen auch in Brandenburg eine ähnlich starke Leistung, hat er das Ticket für einen Platz in einem der drei Nationalmannschaftsboote gelöst - ob Einer, Doppel-Zweier oder Doppel-Vierer. "Ich muss halt unter die besten Acht kommen", zeigte sich der 29-Jährige beim traditionellen Anrudern seiner Wurzener "Schwarz-Gelben" optimistisch.
Hunderte strömten einmal mehr zum Bootshaus Schmölen, um die neue Saison zünftig zu eröffnen. Harald Dögnitz, zweiter Vorsitzender der Wurzener Rudervereinigung, wünschte seinem Philipp Wende viel Erfolg im Hinblick auf Olympia 2016. Die anstehenden Welttitelkämpfe in Bled, Varese und Luzern seien nur einige der harten Bewährungsproben: "Dazu kommen die Europameisterschaften in Poznan und die Weltmeisterschaften in Frankreich", so Dögnitz. Er erinnerte an den im Vorjahr errungenen Landesmeistertitel des Wurzen-Achters, in dem auch Philipp Wende saß. Er schinde sich in der Regel in Dresden, sagte Wende: "Dennoch bin ich Vereinsmitglied in Wurzen und trainiere auch ab und zu im Wurzen-Achter, sofern ein Platz frei ist."
Der auf den Namen "Stadt Wurzen" getaufte Achter gilt als Flaggschiff des Vereins. Auch deshalb, weil die Wurzener eine Zeitlang keine einzige Männermannschaft hatten, die große Regatten gefahren ist. Umso engagierter wollen die 18- bis 28-Jährigen nun die Ruderbundesliga aufmischen. Los geht es in der Zweiten Liga, um über Regatten in Frankfurt/M., Hannover, Münster, Leipzig und Hamburg in die Erste Liga aufzusteigen: Thommy Friese, Jens und René Müller, Hans Hörig, Alexander Schmidt, Christian Lehne, Felix Hund, Hendryk Liese, Alexander Napierala, Matthias Hähnel, Franz und Gabriel Dögnitz, Maximilian Metzner, Carsten Schneider sowie die Steuermänner Tobias Lehne und Robert Zech werden versuchen, das schier Unmögliche möglich zu machen.
Rudern in Wurzen ist weithin ein Begriff. Der 87-jährige Rolf Panzer weiß, dass es zu Spitzenzeiten fünf Rudervereine in der Stadt gegeben hatte. "Wiking Wurzen 1925 war am Schmölener Ufer beheimatet. Nach dem Krieg ging es dort unter dem Namen BSG Fortschritt Wurzen weiter, Trägerbetrieb war die Teppichfabrik Wurzen." Von 1968 bis 1978 wurde mit Unterstützung der Gemeinde Bennewitz das Bootshaus in Eigeninitiative erweitert und teilweise neu gebaut - mit Saal, Beherbergung, Bootshallen und Kraftraum verfügten die Sportler über gute Bedingungen. 1981 erfolgte die Zusammenlegung der Vereine Fortschritt und Motor Nord Wurzen. Letzterer wurde vom Motorenwerk unterstützt und war am Wehr in der Damaschkestraße zu Hause. Seit der Wende firmieren beide Standorte unter Rudervereinigung Wurzen, wobei sich die Verantwortlichen im Rathaus nach den verheerenden Fluten 2002 und 2013 dazu entschlossen haben, sich fortan auf das höher gelegene Bootshaus Schmölen zu konzentrieren: "Zwei in kurzer Zeit mehrmals überflutete Objekte können sich weder Stadtverwaltung noch Verein leisten", sagte Vorstandsmitglied Dögnitz. Während der Standort Damaschkestraße zum Sattelplatz und Zielbereich für die alljährliche Regatta profiliert werden soll, wird das Bootshaus in Schmölen zum Trainingszentrum des 80 Mitglieder starken Vereins: "Die Sanierung läuft auf Hochtouren. In Schmölen sind wir gemeinsam mit dem Verein dabei, den Erdgeschossbereich sowie das Kraft- und Ergometersportgebäude fit für den Trainingsbetrieb zu machen", sagte Oberbürgermeister Jörg Röglin. "Weil die Stadt Wurzen Eigentümerin der Bootshäuser ist, liefen die Anträge zur Schadensbeseitigung über uns, insgesamt hat der Freistaat rund 600000 Euro bewilligt."
Die 26-jährigen Zwillinge, René und Jens Müller, die beide im Achter sitzen, wissen, wie teuer ihr neues Boot war. Umso dankbarer sind sie den Sponsoren, die ihren Start in der Bundesliga überhaupt erst möglich machen. Einer ihrer Gönner ist die Hoffmann Fördertechnik GmbH. Deren Geschäftsführer Matthias Hühn: "Wir unterstützen diese engagierten Jugendlichen gern."

Aus der Leipziger Volkszeitung / Muldentalzeitung vom 08. April 2015


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