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Pegelstände und Sorgen steigen

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Hochwasser an Mulde führt zu Straßensperrungen / Feuerwehr pumpt Häuser aus


Land unter: An der Muldebrücke in Trebsen geht nichts mehr. Der Fluss hat die S 47 überspült. Autofahrer werden durch das Hochwasser ausgebremst. Muldental. Die Wetterlage ließ böse Erinnerungen wach werden: Mit dem Pegelstand der Mulde stiegen gestern bei den Menschen am Fluss die Sorgen. "Es wird ernst", hieß es am Vormittag aus Colditz. Im Laufe des Tages kletterten die Pegelstände auf über 4,80 Meter und damit auf die zweithöchste Warnstufe drei. In der Altstadt von Grimma wurden am späten Nachmittag Hochwasserbalken gesetzt. Bis in die Abendstunden blieb die Lage angespannt. Der Pegelstand der Vereinigten Mulde wird im Muldental in Golzern gemessen. Noch am Donnerstag ruhte der Fluss in seinem Bett, verhielt sich weitgehend ruhig. Dann aber stieg der Wasserstand rasend schnell an. Von 1,79 Meter am Donnerstag, 18 Uhr, kletterte der Pegel bedrohlich und unterschritt die Fünf-Meter-Marke nur knapp. Warnstufe eins war um 6 Uhr mit 3,71 Meter überschritten, schon um 7.30 Uhr fiel auch Warnstufe zwei, die bei vier Metern liegt. Um 9 Uhr wurden bereits 4,24 Meter angezeigt. Mit 4,80 Meter stieß der Pegelstand nach 14 Uhr in die Warnstufe drei vor. Ihr Flussbett verließ die Mulde in Grimma zuerst am Volkshausplatz. Hier, wo der Lebensmittelkonzern Rewe einen Supermarkt bauen will, stand bereits am Vormittag das Wasser. "Wir mussten die Fläche sperren", sagte Ute Kabitzsch, Beigeordnete in der Stadtverwaltung. Im Laufe des Tages wurden außerdem zahlreiche Wanderwege an der Mulde zugemacht und Baustellen in der Nähe des Flusses wie am Alten Seminar gesichert. Am Nachmittag setzte die Feuerwehr einen Hochwasserbalken, um die Altstadt an der Großmühle gegen eventuelle Wassermassen abzuschotten. "Die Grimmaer sind gewarnt", so Kabitzsch weiter. Über ein SMS-System informiert die Stadt über den Verlauf des Hochwassers.
Auch in Colditz war sowohl die Freiberger als auch Zwickauer Mulde über die Ufer getreten. "Um zwei Uhr in der Nacht sah man noch ein paar Stufen am Ufer, diese waren sieben Uhr überflutet", sagte René Dähne, der enttäuscht war, dass das geplante Free Bike Weekend abgesagt werden musste. In Podelwitz, Tanndorf und Sermuth standen Gärten unter Wasser. "Seit vier Uhr sind wir auf den Beinen", sagte Stadtwehrleiter Robert Zillmann. Sie füllten Sandsäcke. Bei Bedarf können heute Bürger zur Sicherung von Türen und Fenstern Sandsäcke am Bauhof abholen. Im Stadtgebiet von Colditz war die Lage kritisch. In der Haingasse drohte das Wasser am Vormittag über die Mauer zu schwemmen. Der Magmalor-Parkplatz wurde überflutet.
Wie die anderen Flüsse schwoll auch die Parthe gestern erneut an. Am Messpunkt Albrechtshain, wo bereits am Montag die Warnstufe eins erreicht wurde, stieg der Pegel in der Nacht zum Freitag auf 1,25 Meter und überschritt damit den Wert für die Warnstufe zwei, der bei 1,10 Meter liegt. Wie auf das gesamte Leben im Muldental wirkte sich das Hochwasser auch auf den Straßenverkehr aus. So wurde die Vollsperrung der Bundesstraße 107 zwischen Pausitz und Schmölen ausgesetzt. Vorerst werden die Bauarbeiten bei Ampelbetrieb vorangetrieben. Denn wie bereits von der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises prognostiziert, musste die Brücke über die Mulde an der S47 in Trebsen gesperrt werden. Auch Verbind- ungsstraßen zwischen Seelingstädt und Beiersdorf, zwischen Sermuth und Podelwitz sowie Straßen im Colditzer Raum waren laut Polizei nicht mehr passierbar.



Aus der Leipziger Volkszeitung / Muldentalzeitung vom 01. Juni 2013